Am 23. November besuchten die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte das Geheime Staatsarchiv in der Archivstr. 12-14 in Dahlem. Wir wurden freundlich von Frau Krause empfangen und es war extra für uns ein Raum mit ausgewählten Quellen hergerichtet worden. In der sehr informativen und ausführlichen Einführung erfuhren wir bald, dass ein großer Teil der Bestände des Archives inzwischen ausgelagert wurde.
Seit 1598 existiert das Geheime Staatsarchiv und der Hauptteil der Archivalien beläuft sich zur Zeit auf 28.000 lfm (laufende Meter). Wie wir erfahren konnten, befindet sich ein Großteil der Materialien im Westhafen, denn nach 1993/94 wurden zahlreiche Bestände nach Berlin zurück geholt, die am Ende des zweiten Weltkrieges an verschiedenen Orten ausgelagert worden waren (mehr Informationen dazu: gsta.spk-berlin.de ).
Nach einer umfassenden Einführung in die Rolle von Archiven, der Geschichte des Geheimen Staatsarchives und der Arbeit von Archivaren, wurden wir in die Geheimnisse der Archivbenutzung eingeweiht. Begriffe wie Aktentitel, Aktenzeichen, Findbuch, OPAC, Tektonik wurden erklärt und nicht nur beim Versuch, mit einem Findbuch umzugehen und die Struktur des Archives halbwegs zu verstehen wurde schnell klar, wie komplex und herausfordernd die Arbeit in einem Archiv ist. Eine große und wie wir bald feststellen mussten unmögliche Herausforderung stellte für uns alle der Versuch dar, alte Handschriften aus dem 16. oder 17. Jahrhundert zu entschlüsseln.
Nach einem raschen Gang durch den Lesesaal, den wir leise und ohne großes Aufheben durchschreiten sollten, durften die elf Schülerinnen und Schüler des LK Geschichte schließlich in den Kern des Gebäudes, in die Archivräume und konnten dort die komplizierte Lagerung der Bestände bestaunen. Brandschutz, gleichbleibende Temperaturen und Schutz vor Staub und Tieren sind Probleme, mit denen sich ein Archiv beschäftigen muss.
Zum Abschluss des Besuches im Staatsarchiv hatte die Archivarin extra für unseren LK originale mittelalterliche Urkunden herausgesucht, die wir mit entsprechender Ehrfurcht bestaunten. Allein schon die Größe der Urkunden, die gigantischen Siegel, aber auch die nach all den Jahrhunderten noch immer leuchtenden Farben, wurden von den Schülern und Schülerinnen bestaunt.
Ein eindrucksvoller Abschluss unseres Besuches im Geheimen Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz.
Gärtner 12/2018