Marie Curie 

Nobelpreisträgerin und Entdeckerin der chemischen Elemente Polonium und Radium

     

    Maria Salomea Skłodowska, so hieß die berühmte Physikerin, als sie am 7.11.1867 in Warschau geboren wurde. Ihre Leidenschaft für das Lernen und besonders für die Physik erkannte sie schon früh; aber die Zeit, der Ort und die Tatsache, dass sie ein Mädchen war, standen ihr als Hindernisse im Weg. Für Mädchen war es damals nur schwer möglich, eine adäquate Bildung - geschweige denn eine naturwissenschaftliche - zu erhalten. Da war es ein Glücksfall, dass ihr Vater Physiklehrer war. Sie genoss es, mit ihm über Physik zu reden, von ihm zu lernen. Ein Studium für Frauen war jedoch im damals russisch besetzten Polen nicht vorgesehen. 

     

    Sie überwand alle Schwierigkeiten und ging mit 24 Jahren nach Frankreich, um dort Physik und Mathematik zu studieren. Durch die Arbeit in einem Labor lernte sie ihren späteren Mann Pierre Curie kennen. Beide waren faziniert von der durch Henri Becquerel neu entdeckten Strahlung, die Marie "radioaktiv" nannte.

     

    Das Ehepaar entdeckte die beiden Elemente Radium und Polonium. Unter widrigen Umständen gelang ihnen 1898 der spektroskopische Nachweis von Radium, doch es vergingen noch Jahre bis sie aus Tonnen Pechblende wenige Gramm Radium isolieren konnten. 1903 erwarb Marie Curie ihren Doktortitel. Noch im selben Jahr wurde der Nobelpreis für Physik an Pierre und Marie Curie und Henri Becquerel  verliehen für die Entdeckung der radioaktiven Strahlen und die Untersuchung ihrer physikalischen Eigenschaften. 

     

    1904 wurde Pierre Curie Professor am neuen Lehrstuhl für Allgemeine Physik an der Sorbonne in Paris. Nach seinem Unfalltod 1906 wurden Marie von der naturwissenschaftlichen Fakultät der Sorbonne die Leitung des Institus und Pierres Lehrtätigkeit übertragen. Erst zwei Jahre später konnte sich die Universität dazu durchringen, sie als erste ordentliche Professorin an der Sorbonne offiziell einzusetzen.

     

    Während ihrer langjährigen Forschungsarbeit mit radioaktiven Substanzen stand Marie Curie in engem Austausch mit den größten Forschern ihrer Zeit, z.B. Ernest Rutherford, Otto Hahn und Frederick Soddy. Als einzige Frau nahm sie 1910 an der ersten Solvay-Konferenz, dem wichtigsten Physik-Kongress der damaligen Zeit teil. Gekrönt wurden ihre Arbeiten durch die Vergabe des Nobelpreises für Chemie 1911 für die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium und die Untersuchung ihrer Eigenschaften.

     

    1914 wurde Marie Curie Leiterin des französischen Radium-Institutes, in dem vor allem Grundlagenforschung im Bereich der Radioaktivität betrieben wurde. Ein zweites Institut widmete sich der Anwendung der radioaktiven Substanzen in der Medizin. Maries Forschungsarbeiten wurden jedoch durch den zweiten Weltkrieg unterbrochen. 

     

    Während des Ersten Weltkrieges entwickelte Marie Curie einen Röntgenwagen. Sie selbst steuerte einen der 20 von ihr ausgestatteten Wagen hinter die Frontlinie, um den verwundeten französischen Soldaten als Radiologin zu helfen. Irène, ihre älteste Tochter, begleitete sie bei diesen Einsätzen. Beide unterrichteten  Techniker und Krankenschwestern in der Handhabung der Röntgengeräte.

     

    Nach dem Krieg engagierte sich Marie in der Internationalen Kommission für Geistige Zusammenarbeit des Völkerbundes für bessere Arbeitsbedingungen von Wissenschaftlern. An ihrem Institut versuchte sie vor allem Frauen und ausländische Studierende in ihrer Forschungsarbeit zu unterstützen. Sie sammelte Geld auf Vorlesungsreisen in Amerika, um das nötige Startkaptial für ein Radium-Institut in Warschau aufzutreiben. Zeitlebens hat sie nie dei Verbindung zu ihrer Heimat Polen aufgegeben und unterstützte tatkräftig die Forschungsarbeiten in Warschau.

     

    Ihr langjähriger Umgang mit radioaktiven Stoffen und Röntgeneinrichtungen zeigten schon früh gesundheitliche Beeinträchtigungen, jedoch besaß sie eine erstaunliche Widerstandskraft und einen enormen Durchhaltewillen. Die Strahlungen bewirkten jedoch, dass sie fast erblindet und unter großen Schmerzen leidend mit 66 Jahren (am 4.7.1934) im französischen Sancellemoz in der Nähe von Genf starb.

    Somit erlebte sie nicht mehr, dass ihrer Tochter Irène Joilot-Curie gemeinsam mit ihrem Ehemann Frederick Joilot 1935 der Nobelpreis für Chemie für die Entdeckung künstlicher radioaktiver Elemente verliehen wurde. Das Ehepaar Joilot-Curie ermöglichte durch seine Forschungsarbeiten vor allem einen besseren Einsatz der radioaktiven Substanzen in der Krebstherapie.

     

    Die Särge von Marie und Pierre Curie werden im Panthéon in Paris, der nationalen Ruhmeshalle, aufbewahrt.

     

    Ein Notizbuch von Marie Curie wurde 1984 für umgerechnet 136.000 Mark versteigert, allerdings muss es unter Verschluss aufbewahrt werden, da es noch heute zu stark verstrahlt ist, um es ohne  gesundheitliche Schäden lesen zu können.

      

     

     

     

    Aspekte aus dem Leben der Marie Curie
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