Soja – eine Bohne für Trog und Teller. Ein Planspiel über den Anbau von gentechnisch veränderten Sojapflanzen in Brasilien

Ein Erfahrungsbericht des UNESCO Projekttags 2016:

 

Wir hatten in unserem Workshop einen Teamer vom EPIZ e.V. Berlin (Entwicklungspolitisches Bildungs- und Informationszentrum) zu Gast. Herr Pereyra, der selbst aus Lateinamerika stammt, nahm uns im Rahmen des Planspiels "Mord in Mato Grosso do Sul" mit auf eine Reise nach Brasilien und öffnete uns die Augen für komplexe globale Zusammenhänge rund um den Anbau gentechnisch veränderter Sojapflanzen.

Was essen wir ? Woher kommen die Zutaten, die wir verwenden und welchen Weg haben sie hinter sich ? Und was bedeutet es für andere Länder und die dort lebenden Menschen, wenn wir bei uns nach immer mehr gentechnisch verändertem Soja verlangen ?

All diesen Fragen gingen wir um Rahmen unseres Workshops auf den Grund. Durch Übernahme verschiedener Rollen konnten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7-9  dabei die ganze Komplexität der Zusammenhänge sowie die Macht und Ohnmacht verschiedener Akteure aus erster Hand begreifen.

Ein großer Agrarkonzern, die indigene Bevölkerung, die brasilianische Regierung, eine Menschenrechtsorganisation, der deutsche Bauernverband und die brasilianische Presse wurden von Schülerinnen und Schülern im Planspiel vertreten. Sie lernten, den Standpunkt der jeweiligen Gruppe einzunehmen, entwickelten Ziele, versuchten Interessen durchzusetzen und Lösungsstrategien zu entwickeln. Alle Schülerinnen und Schüler beteiligten sich mit großer Begeisterung an dem Planspiel.

Ziel unseres Workshops war in erster Linie die Anregung der Schülerinnen und Schüler zum genauen Hinsehen und Hinter-fragen: "Schau hin, was du konsumierst und welche globalen Konflikte vielleicht hinter den Produkten stecken!" Diese Aufforderung konnten alle Teilnehmer/innen am Ende des Tages mitnehmen.

Der Workshop öffnete den Schüler/innen damit die Augen für unsere komplexe Welt und auch für das, was sie selbst – im Kleinen – tun können: Durch die bewusste Wahl gentechnikfreier Produkte, die durch Siegel gekennzeichnet sind, haben wir alle die Möglichkeit, der massenhaften Produktion gentechnisch veränderter Sojapflanzen und damit der Zerstörung natürlicher Lebensräume in anderen Ländern unsere Unterstützung zu entziehen.

 

Angeboten wurde der Workshop von den KollegInnen Klennert & Engelke

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