Workshop in der künstlerischen Ausstellung „7xjung- Dein Trainingsplatz für Zusammenhalt und Respekt“

Ein Erfahrungsbericht des UNESCO Projekttags 2016:

 

Flüchtlinge, Flucht, Identität – Themen, die täglich in den Medien breitgetreten werden, doch nicht wirklich verstanden werden. Hier fanden wir Gelegenheit, uns darüber auszutauschen und etwas Licht ins Dunkle zu bringen – und das alles unter den röhrenden Gleisen der S-Bahn.

 In der Einleitung des Workshops lag der Schwerpunkt auf dem Kennenlernen. Zunächst haben wir unseren Namen auf Klebestreifen geschrieben, den wir anschließend auf unserer Kleidung sichtbar befestigten.

Im nächsten Schritten nahmen wir uns alle jeweils eine Postkarte mit verschiedenen Slogans, von der wir dachten, dass sie zu uns passen würde. Danach erzählten wir der Reihe nach die persönliche Bedeutung des Slogans für uns und falls möglich die Geschichte zu unserem Namen. Das ließ interessante Einsichten in das Innenleben unserer Mitschüler zu und eröffnete eine angenehme Atmosphäre.

Anschließend nahmen wir uns ein Kärtchen und schrieben die sechs wichtigsten Dinge in unserem Leben auf, je nach Priorität sollten wir dann jeweils einen Aspekt durchstreichen, bis am Ende der für uns wichtigste übrig blieb, auch dies würde nochmals begründet dargelegt und verdeutlichte Jedem, was in seinem Leben wirklich zählt. Familie und Freunde waren dabei meist an erster Stelle.

Somit erfuhren wir über einander vieles mehr, als wir davor wussten.

Am Anfang des zweiten Teils haben wir, die Sek. II, zusammen mit der Sek. I ein Spiel zur Veranschaulichung der Verteilung der Weltbevölkerung, des BIP und der Flüchtlinge auf den einzelnen Kontinenten gespielt.

Hierfür wurden Plakate mit den verschiedenen Kontinenten im Raum verteilt und wir stellten zuerst die Einwohner und dann die Flüchtlinge dar. Die Stühle, auf denen wir zuvor saßen, symbolisierten das BIP. Wir sollten die jeweiligen Werte schätzen und uns dem entsprechend zu den Plakaten stellen. Unsere Schätzungen zu dem BIP und der Anzahl der Einwohner wichen nur gering von den tatsächlichen Werten ab. Bezüglich der Flüchtlinge wichen unsere Einschätzungen zum Teil gravierend von dem realen Werten ab. Dies könnte an dem Flüchtlingsbild liegen, welches uns von den Medien suggeriert wird. Der Stellenwert, den dieses Thema aktuell in den Medien hat vermittelt eine Problematik, die wir subjektiv mit höheren Zahlen verbinden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass uns dieses Spiel die Unterschiede auf und zwischen den Kontinenten gut verdeutlicht hat.

Im letzten Teil des Projektes ging es um  Sprache, speziell um Schimpfwörter. Gemeinsam haben wir Ausdrücke gesammelt und individuell nach ihrem Verletzungsgrad sortiert. Dabei fiel auf, dass die selben Schimpfwörter zu verschiedenen Kategorien zugeordnet wurden. Anschließend ordneten wir sie neuen Oberbegriffen zu. Hier stellten wir fest, dass es beispielsweise für Frauen mehr und heftigere Schimpfwörter gibt als für Männer gibt. Außerdem werden bei manchen Ausdrücken nicht nur die zu beleidigende Person beleidigt, sondern indirekt Gesellschaftsgruppen, wie bei den Beleidigungen „schwul“ oder „behindert“. Auch hier wurden Strukturen von Vorurteilen in der Gesellschaft deutlich, die man sonst nicht wahrnimmt, da sie einen täglich begleiten.

Nach einer abschließenden Feedback-Runde stellte sich heraus, dass das Thema Flucht, welches eigentlich der zentrale Teil des Workshops war, zu wenig aufgegriffen wurde. Jedoch war es interessant den Diskussionen zu folgen und verschiedene Meinungen zu hören. So war es doch ein gelungener Workshop am diesjährigen UNESCO-Projekttag.

 

Angeboten wurde der Workshop von den KollegInnen Dinse & Bender

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